Bereits am Sonntag, dem 01.03.2015 erfolgte gegen 19:20 Uhr die nächste Alarmierung der Feuerwehr Sohland über die Funkmeldeempfänger und Sirenen. Der Einsatzauftrag lautete: "H2 – Person droht zu springen – Steinbruch Wehrsdorf – von Kante gesprungen". Gleichzeitig alarmierte die IRLS Ostsachsen gemäß AAO die Feuerwehren Wehrsdorf und Taubenheim. Die Sohlander Feuerwehr rückte umgehend mit allen 6 Einsatzfahrzeugen (HLF 20/16, TLF 16/25, SW800 mit Schlauchboot, KLF, ELW und MZF) zur Einsatzstelle aus.
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Bei diesem Einsatz erwies es sich wieder als großer Vorteil, dass in der Gemeindefeuerwehr Sohland mehrere geländegängige Fahrzeuge mit Allradantrieb vorgehalten werden. An der Einsatzstelle angekommen, bestätigte sich die Lage. Eine Person war vermutlich von der Steinbruchkante in die Tiefe gesprungen und dabei im Wasser gelandet. Die Person befand sich zum Zeitpunkt des Eintreffens der Rettungskräfte bereits nicht mehr im Wasser und wurde von einem Polizisten betreut, welcher in der Dunkelheit bereits selbstständig in die Tiefe geklettert war.
Die Einsatzstelle wurde weitläufig ausgeleuchtet. In dem schwierigen Gelände galt es auch, besonders auf den Eigenschutz der Einsatzkräfte zu achten. Während auf der einen Seite des Steinbruches die Einsatzkräfte begannen, mittels 4 Steckleiterteilen und Sicherungsleinen einen Zugang zu der abgestürzten Person zu schaffen, brachten die Sohlander Feuerwehrkameraden auf der gegenüberliegenden Seite der mutmaßlichen Absturzstelle das Schlauchboot in Stellung und rüsteten mehrere Kameraden mit entsprechenden Absturzsicherungen aus. So wurde ein alternativer Rettungsweg geschaffen.
Zwischenzeitlich begaben sich mehrere Einsatzkräfte der Wehrsdorfer Feuerwehr sowie Mitarbeiter des Rettungsdienstes über die Steckleitern und gesichert durch Leinen zu der abgestürzten Person. Nach einer ersten Untersuchung der äußerlich unverletzten Person und Begutachtung der vorhandenen Rettungswege wurde entschieden, die Patientin mittels Spinboard über die Steckleiterteile nach oben zu ziehen.
Nach einer entsprechenden Erstversorgung und Sicherung auf dem Spinboard wurde die abgestürzte Person, begleitet und gesichert von Einsatzkräften der Feuerwehr, über ca. 8m nahezu senkrecht über die Steckleiterteile nach oben aus dem Steinbruch gezogen. Ein keinesfalls ungefährliches Unterfangen für die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der Polizei.
Gegen 20:20 Uhr war die Person schließlich aus dem Steinbruch gerettet, wurde an den Rettungsdienst übergeben und anschließend zur weiteren Behandlung in eine Klinik gebracht. So nahm dieser kräfteraubende, nichtalltägliche nächtliche Einsatz in dem unwegsamen Gelände ein glückliches Ende.
Die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren, dem Rettungsdienst und der Polizei klappte reibungslos und führte schließlich zum gewünschten Erfolg.
Zum Einsatz kamen die Feuerwehr Wehrsdorf mit 2 Einsatzfahrzeugen, die Feuerwehr Taubenheim mit 2 Einsatzfahrzeugen, die Feuerwehr Sohland mit 6 Einsatzfahrzeugen, 1 Rettungswagen, 1 Notarzteinsatzfahrzeug, 2 Streifenwagen der Polizei sowie der diensthabende Kreisbrandmeister und ein Notfallseelsorger. Der Einsatz der nachalarmierten Feuerwehr Wilthen wurde auf der Anfahrt zur Einsatzstelle abgebrochen, da eine Rettung mittels Hubsteiger in dem schwierigen Gelände nicht möglich gewesen wäre.
Von der Feuerwehr Sohland folgten 32 Kameraden der Alarmierung in die Wache. Der Einsatz war gegen 21:00 Uhr beendet. Auf die Veröffentlichung von Fotos der Rettungsaktion wird in diesem Fall mit Rücksicht auf die betroffene Person und die Angehörigen verzichtet.
Bericht: Rico Hentschel – Pressesprecher der FF Sohland a.d. Spree
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