Am Dienstag, den 08.04.2008 wurde die Feuerwehr Sohland gegen 8.41 Uhr über Sirenen und Funkmeldeempfänger zu einer technischen Hilfeleistung mit Menschenrettung in der Nachbarstadt Schirgiswalde alarmiert. Gleichzeitig wurde auch die Feuerwehr Schirgiswalde alarmiert. Gemeldet wurde eine Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person. Höchste Eile war also geboten !
Von der FF Sohland rückten sofort das HLF 20/16, der SW 800 (mit eingebauter Seilwinde) sowie das MZF aus. Aufgrund einer unklaren Beschreibung der Einsatzstelle wurde zuerst ein falsches Objekt angefahren, über Funk wurden die Sohlander Kameraden dann jedoch durch die ortsansässige Feuerwehr zur eigentlichen Einsatzstelle geleitet.
Am Einsatzort wurde festgestellt, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfall sondern um einen schweren Arbeitsunfall in unwegsamen Gelände handelte. Beim Umsetzen eines fahrbaren, ca. 3,5 Tonnen schweren Bohrgerätes war es zu dem Unglück gekommen.
Vermutlich hatte das schwere Gerät auf einer feuchten und sehr schrägen Wiese den Halt verloren und war seitlich umgestürzt. Eventuell kam es auch durch eine Fehlbedienung zu dem Unglück, was zur Zeit noch durch die zuständigen Behörden untersucht wird. Zeugenaussagen nach hatte der Bauarbeiter versucht, den Sturz des Gerätes aufzuhalten und sich genau in Fallrichtung vor das Gerät gestellt. Dabei wurde der 27-jährige von dem Bohrgerät überrollt und darunter eingeklemmt.
Der herbeigeeilte Notarzt und der Rettungsdienst konnten leider nur noch den Tod des jungen Arbeiters feststellen. Die Feuerwehr Sohland sicherte das Bohrgerät mittels 2 Seilzügen gegen weiteres Abrutschen ab. Mehr konnte vorerst nicht getan werden. Jetzt begannen erst einmal die Ermittlungsarbeiten der Polizei, Kriminalpolizei, Gewerbeaufsichtsamt,der DEKRA sowie der Staatsanwaltschaft. Diese zogen sich bis zum Nachmittag hin.
Derweil wurde beratschlagt, wie das umgestürzte Bohrgerät geborgen werden konnte um an den tödlich verletzten Arbeiter heranzukommen. Dazu wurde dann mittels eines schweren Baggers der Hang bis zur Unglücksstelle teilweise abgebaggert und eine provisorische Plattenstrasse errichtet. Durch die Kameraden der FF Schirgiswalde wurde derweil eine Absperrung aus Planen errichtet, um die Unglücksstelle vor den Blicken Schaulustiger abzuriegeln.
Nach Ende der Ermittlungen wurde das Bohrgerät mittels eines schweren Baggers angehoben und auf festes Gelände verbracht. Dort mußten dann die Kameraden der FF Sohland auslaufenden Kraftstoff auffangen und teilweise abpumpen. Andere Kameraden haben in der Zwischenzeit die Leiche des getöteten Arbeiters geborgen. Dieser wurde dann durch ein Bestattungsunternehmen abtransportiert. Für die Dauer der Bergungsarbeiten mussten die Bewohner der darunterliegenden Wohnhäuser aus Sicherheitsgründen für kurze Zeit ihre Häuser verlassen.
Für alle Beteiligten war es ein anstrengender und kräftezehrender Einsatztag , welcher auch nervlich sehr belastend war. Die Verpflegung der Einsatzkräfte wurde über die gesamte Einsatzdauer in perfekter Art und Weise durch die Stadtverwaltung Schirgiswalde abgesichert. Nach den Aufräumarbeiten war der Einsatz dann gegen 16.00 Uhr nach mehr als 7 Stunden beendet.
Zum Einsatz kamen die Feuerwehr Schirgiswalde mit dem TLF und dem LF 16, die Feuerwehr Sohland/Spree mit dem HLF 20/16, dem SW 800 sowie dem MZF. Weiterhin kamen zum Einsatz 1 Rettungswagen, ein Notarztwagen, mehrere Streifenwagen der Polizei, die Kriminalpolizei, das Gewerbeaufsichtsamt, Sachverständige der DEKRA, die Staatsanwaltschaft, ein Pfarrer sowie mehrere Fahrzeuge einer Baufirma.
Fotos: FF Sohland/Spree
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